Dienstag, 9. Oktober 2007

Eriks letzte Tage - Sonntag

Eriks letzter voller Tag vor dem Abflug, der Sonntag. Wir hatten die Tour nach Alcatraz gebucht und sind auch schon auf der Interstate 280 Richtung San Francisco. Da wir aber noch ne Menge Zeit hatten, dachten wir, wir gehen einfach mal den Golden Gate Park besuchen. Dieser ist der Central Park San Franciscos und beherberg eine Menge Leben. Die Einwohner gehen dort Aktivitäten nach und es ist ein Ort für Veranstaltungen, Feste und Erholung. Dort gibt es Museen, ein Teehaus und jede Menge Grünfläche, sowie Sportanlagen jeglicher Art, von Stadion über Tennisplätzen bishin zu Rasen Bowling.
Angekommen erst einmal durch einen Rosengarten, dieser ist aber nicht so groß und schön wie der in Mainz, dafür ist jede Rosensort eine Trademark :)
Aus dem Rosengarten kommt man auf eine Strasse, die einmal als Oval durch den kompletten Park läuft und auf der allerlei sportliche Aktivitäten, wie Fahrradfahren, Rollerbladeslaufen, Tretrollerfahren oder gar, das war das verrückteste, Fahrradfahren mit Frisbeereifen, wobei der Frisbeereifen stets hoch in die Luft geworfen und dann mit dem Fahrrad hinterhergeeilt wird, um den Reifen wieder aufzufangen. Das klappt sogar!
Vorbei an dem schönen Museum sahen wir dann auch schon Lindys Tanzgruppe, die uns völlig faszinierte und Erik staunend filmen ließ.
Weiter durch Pflanzen, die die Welt nicht kennt, standen wir plötzlich vor einer großen Tennisplatzanlage und hörten laute Musik. Na was war denn da los? Ein Blick hinter die Tennisplätze, die von vielen fröhlichen Menschen bespielt wurden, verriet die Lösung. Ein Festival von Alice FM, Eriks Lieblingssender in der Bay, war an diesem Wochenende im Gange. Wir schauten ein Weilchen zu und mussten so langsam gen Hafen zu unserem Alcatrazausflug. Auf dem Weg dorthin begegneten wir noch 2 netten Gesellen, die ein uns unbekanntes Spiel spielten. Ich hatte so etwas schonmal auf Eurosport gesehen und fragte nach dem Namen des Sports. "Lawn Bowling" heisst der!
Einige Meter weiter waren wir plötzlich mitten im Wald und aus diesem wieder heraus hörten wir elektronische Musik und sahen eine Gruppe scheinbar homosexueller Männer, darauf liess zumindest deren Aussehen und Aufmachung schliessen, mit bunten Flaggen tanzen. Die Musik gefiel mir eigtl. und so gingen ich zumindest, die Musik genießend an der Gruppe vorbei zurück zum Auto.
Am Hafen haben wir dann einen billigen flatrate-Parkplatz gefunden, nur 6$ für den ganzen Tag. Das war spottbillig, sonst kostet es mehr als das doppelte. Warum merkten wir dann auf dem Weg zum Hafen. Ich dachte, wir wären doch recht nah an unserem Pier, da ich auch die Sender ABC und NBC recht nah in Erinnerung hatte. Leider waren es dann doch 1-2 hundert Meter mehr. Erik jammerte, ich war froh über das Schnäppchen :)
Nun ins Boot eingecheckt und ab auf die Insel. Die Fahrt dauerte nicht lang und die ersten Möwen begleiteten auch schon uns Touristen. Die fahrt bot einen schönen Ausblick über die Bay, Treasure Island und auf beide Brücken, Golden Gate und Baybridge. Angekommen rochen wir auch schon, dass auf der Insel wohl so einige Möwen mehr sind. Dieser bestialische Geruch zogs sich über die ganze Insel und war eigtl. nur im Innern des "Cell House" nicht zu riechen. Daher zogs uns nach kurzer Besichtigung der anderen Gebäude auch dort hin. Da gabs dann eine Audiotour bei der wir natürlich gleich wieder amerikanische Touristen-Abzocke vermuteten. Aber nein, völlig umsonst!
Die Tour ging eine gute Weil, glaube 1h20m in Erinnerung zu haben, aber das ist schwer zu sagen. Sie war auf jedenfall klasse, da gespickt mit Interviews von ehemaligen Insassen, Wärtern und sonstigen Menschen von der Insel. Die Audioeffekte gaben einem zudem das Gefühl bei manchen Geschehnissen aus der damaligen Zeit dabei zu sein oder gerade selbst einige Momente im Zellenhaus abzusitzen. Diese muss man einfach selbst erlebt haben, einen absoluten Besuch wert!!!
Nach der Rückkehr zum Hafen und schließlich zum Auto fuhren wir dann zurück gen Peninsula/South Bay. Aber natürlich nicht ohne vorher noch einmal die wirklich "most crooked street" gefahren zu sein! Und zwar nicht die Lombard, die jeder Touristenanfänger und Pauschal-San-Francisco-Besucher fährt und alle Welt kennt sondern die Insider-Strasse Vermont Street. Diese ist noch kurviger(lt. wikipedia) und liegt in Potrero Hill.
Nun war der Tag aber wirklich vollbracht und Erik war froh die Woche hier überstanden zu haben :)
Wir hatten beide einiges erlebt in Eriks kurzer Besuchszeit und davon wird uns einiges noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Ansonsten haben wir ja einiges dokumentiert, um uns an unseren duchlebten Wahnsinn zu erinnern.

Montag morgen brachte ich Erik nach einem leckeren Panini-Frühstück ggü. dem San Antonio Shopping Center an der Grenze zwischen Mountain View und Palo Alto, dann zum Flughafen. Wie ich gehört habe ist Erik dann auch heil zu Hause angekommen.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für deinen Besuch und die schöne Zeit, Erik!

bald gibts mehr von meinem Besuch im Yosemite Park...

http://picasaweb.google.de/MugglImSiliconValley/Erik08SanFranciscoAlcatraz

weiterer Ort für die Galerien

Da picasa etwas nutzerfreundlicher ist als michael-menzel.com, werde ich auch dort nun die Bilder hochladen und aus dem Blog darauf verlinken. Auf michael-menzel.com sind die Alben aber wie gewohnt als erstes :P
Auf Picasa findet ihr allerdings auch die Videos, die ich jedem gerne ans Herzen legen möchte. Diese liefern mit Abstand die beste Möglichkeit, sich einen Eindruck von den Orten und Geschehnissen meiner Ausflüge zu machen. Die Videos haben stets ein kleines blaues Rechteck in der unteren linken Ecke des Bildes.

Picasa:
http://picasaweb.google.de/MugglImSiliconValley

Eriks letzte Tage - Samstag


Nach unserem Vegasausflug sind nun auch schon die letzten beiden Tage fuer meinen Besucher Erik angebrochen. Diese wollten wir natürlich noch bestmöglich nutzen und haben daher beschlossen, Erik San Francisco, diese völlig verrückte Stadt an der Bay, noch etwas näher zu bringen.
Also ging es samstags morgens los gen Norden, um diesmal nicht nur pures Sightseeing machen. Das ist schwer moeglich, denn diese Stadt lebt in ihrer eigenen Welt und jeder Besuch ist nichts weiter als begaffen und bestaunen der San Franciscoischen Geschehnisse.
Der Samstag startete nach einer Fahrt über die "The Embarcadero" direkt unten am Wasser. Dort kam uns direkt eine Touristen-Gruppe auf Segways entgegen. So finden hier die Stadtführungen statt!, "Welcome to America!".
Nachdem wir ein wenig nach Fahrten auf Alcatraz ausschau gehalten, einige alte Krigsschiffe und U-Boote besichtigt und die bekannte Brotbaeckerei besucht haben ging es dann weiter Richtung Little Italy. Dort haben wir das, meiner Meinung nach, beste Eis gegessen. Wie die das Eis machen, mit echten Fruechten, und davon nicht zu knapp, ist wirklich herrlich. Ein Bananeneis schmeckt tatsächlich wie eine Banane, die aus einer gelben, leicht braun bepunkteten Schale gepellt wurde. Und das Pistazieneis ist braun und schmeckt tatsaechlich wie die Pistazien, die ich so oft in Deutschland verschlungen habe, mir hier aber nicht mehr leisten kann.
Neben Little Italy, dass tatsächlich sehr Italienisch ist und der einzige Stadteil voll mit Restaurants und Cafés ist, der Tische und Stühle auch auf den Gehweg oder Strasse platziert (sonst ist das hier SEHR unüblich), liegt Chinatown. Man sollte Chinatown in der Tat einfach einen eigenen Stadtnamen geben. Da läuft man einen Block aus Italien nach China und fühlt sich tatsächlich als wäre man gerade in China aus dem Bett gefallen. Alle Geschäfte, selbst die amerikanischen Banken, haben plötzlich chinesische Schriftzeichen auf ihren Schildern und Werbetafeln. Selbst die Strassennamen sind chinesisch. Und von den Bewohnern und Passanten brauch ich gar nicht weiter erzählen. Schaut euch am besten das Video in der Galerie an, das vermittelt ein wenig, wie fremd wir uns dort vorkamen.
Nach China ging es dann auf einen kurzen Abstecher über die Dolores in den Dolorespark. Leider an dem Tag wegen des nicht allzu guten Wetters sehr leer und nur von einigen Mexikanern und Hundebesitzern besucht. Ansonsten findet sich hier die Szene der 20-35 jährigen ein und nutzt den Park zum entspannen oder um zusammen Ballspielen, Festen oder sonstigen Zeitvertreiben nachzugehen. Darunter sind viele "typische" San Francisco Bewohner, wobei typisch nicht wirklich ein passendes Wort für irgendwas in San Francisco ist. Hier ist einfach die Vielfalt pur, von Block zu Block, von Mensch zu Mensch. Aber es gibt doch einen Typen Homo San Francisconensis, der mir bisher am häufigsten begegnet ist, was natürlich an meinem Bekanntenkreis hier liegt und der Art Unterkunft, die ich mit Tim gesucht hatte. Dieser Typ beschreibt sich als ein Apple-Besitzer mit alternativer Einstellung, einem grossen Schuss Hippie-Einflüssen aus dem Haight-Ashbury Teil, was sich bei Frauen in BH-Vermeidung und gelegentlichem Tragen von Hippie-Sommer-Kleidern ausdrückt, sowie eine liebe für alles fremde und exotische. Häufig auch ein Geniesser und Weintrinker, Napa Valley ist ja auch nicht weit, und zudem sehr weltoffen, Amerikakritisch (auch wenn es nicht immer das Bush-Toilettenpapier ist) und immer einen passenden Spruch auf Lager. Aber den haben eigentlich alle Amis und sie sind sehr freundlich, solange es nicht um viel Geld, Auto oder Haus/Wohnung geht.
Da Erik natürlich auch mal die übrig gebliebenen Hippies aus San Francisco sehen wollte sind wir auf die Haight Street gedüst und diese im Bereich der Kreuzung zur Ashbury abgelaufen. Dabei haben wir auch einen etwas anderen Klamottenladen gesehen (siehe Bilder). Dieser hatte Kleidung, wie wir sie in die Kleidersammlung schmeissen und zudem ein Schild am Eingang, dass einen auf Deutsch und Englisch um das Abgeben von großen Taschen und Rucksäcken gebeten hat.
Natürlich sprechen einen auf dem Weg ab und zu mal alte Hippies an und faseln etwas im Drogenrausch oder im Wahnsinn. Aber auch völlig abgefreakte Leute mit Arkordeon und einem Outfit wie Till Eulenspiegel spielen um die Gunst einer Gabe.
Nun wurde es langsam spät und der Magen knurrte. Wir entschlossen uns, zumindest ich tat das, nach J-Town, meint Japantown, zu fahren und dort Sushi zu essen. Für Erik als Vegetarier kommen solche Experimente nicht in Frage und er ergab sich einfach seinem Schicksal aber mit der Möglichkeit auch J-Town zu sehen.
Dort angekommen gingen wir ersteinmal über die japanische Anlage und dann auf die Suche nach einem Sushirestaurant. Davon gab's im grossen Shopping Center (wie Viernheimer RNZ) eine Menge und auch einige Teppenyaki Restaurants, aber alle voll mit Japanern und sonstigem Fussvolk :)
Also ab nach Hause und in der Southbay essen und danach mit Vorfreude zurück ins Motel auf eine Runde Schlaf. Eine Fahrt auf Alcatraz am morgigen Sonntag stand schon fest, die Tickets hatten wir bereits gekauft!